Carla Bley fällt aus der Reihe - in mancherlei Hinsicht. Sei es als Komponistin der ersten Jazz-Oper ("Escalator Over The Hill"), oder als erfrischend skurrile Pianistin oder als Trägerin einer recht exzentrischen Blondhaar-Pony-Frisur.
Auch was ihre sportliche und musikalische Vergangenheit betrifft, so verlief ihr Curriculum nicht in alltäglichen Bahnen. Zusätzlich wird eine seltene Doppelbegabung sichtbar: die 1938 in Oakland, Kalifornien, geborene Tochter musikalischer Eltern besticht gleichermassen als Komponistin wie auch als Pianistin.
Seit langem bewährt sie sich als Frau in der (Jazz-)Männer-Domäne. Ab 19 schlug sie sich als Roller-Skaterin, Schallplattenverkäuferin, Folk-Sängerin durch. In dieser Zeit traf sie den Pianisten Paul Bley, den sie später ehelichte. Paul war es auch, der ihre Fähigkeiten als Komponistin entdeckte und sie dazu antrieb, selbst Musik zu schreiben. So verschaffte sie sich in der Szene Gehör und war bald stetes Mitglied in der Band von Charles Moffett, zusammen mit Pharoah Sanders.
Der Ansporn war nun gegeben, nicht nur für kleine Sets Musik zu schreiben, sondern auch für grosse bis grössere bis hin zur "Very Big Carla Blay Band". Damit dies möglich wurde, wusste sie ab 1964 einen anderen Mentor auf ihrer Seite. Ihr späterer Lebenspartner, der Trompeter Michael Mantler, unterstützt und fördert sie in diesen Projekten. In dieser Zeit trennt sie sich von Paul Bley. 1966 wurde ihre Tochter Karen Mantler geboren.
Danach veröffentlichte Carla Bley Langspielplatten am laufenden Band. Ihr subtiler Humor und ihre unterschwellige Gesellschaftskritik wurden ein Bley'sches Markenzeichen. Titel wie "Social Studies", "Tropical Depression", "Fleur Carnivore" deuten ihren Sinn für Witz und Understatement an.
Trotz dem Hang zu grossen Orchestern liebt sie das Auftreten in kleinen Formationen, speziell im Duo mit dem Bassisten Steve Swallow. In den 90-er Jahren tritt sie dergestalt an Festivals auf oder tourt durch Europa und Japan. Swallow trägt wesentlich zum aktuellen Sound des "Lost Chords"-Quartetts bei. Unverkennbar sein knochentrockener und vom Hall befreiter Klang, der ihn so leicht identifizierbar macht.
Carla Bley ist eine gefragte Persönlichkeit. Sie unterrichtet ab und zu an Hochschulen und Colleges. Sie war unter anderem ein "resident composer" am Glasgow Festival 1992 und später am Umbria Jazz Festival in Perugia.
Carla Bley veröffentlicht ihre Platten und CDs seit Beginn weg auf ihrem eigenen Label WATT, in Europa vertrieben durch ECM.

Als ECM recording Artist ist Andy Sheppard einer der führenden Saxophonisten Europas. Er komponierte über 350 Werke, die seinen lyrischen Stil schön zum Ausdruck bringen. Auch als gefragter Sideman sieht man ihn mit Steve Swallow und Carla Bley. Im Moment tourt er mit seinem Andy Sheppard Quartet duch Europa.

Steve Swallow wurde 1940 in New York City geboren. Ein musikalischer Junge, spielte er bis 14-jähriger Teenager das Piano und die Trompete. Irgendwie durchlebte er aber trotzdem eine schwierige Jugend, bis er an der Yale-Universität in verschiedenen Formationen dem Dixie frönt und erste Kompositionen schreibt
1960 eine Begegnung, die definitiv sein Leben veränderte: Paul und Carla Bley kreuzen seinen Weg, worauf er Yale fluchtartig verlässt. Von da an geht seine musikalische Karriere steil nach oben und spielt 1964 im Art Farmer Quartet. Danach gehts weiter im Stan Getz Quartett und ab 1968 – in loser Folge bis 1992 – mit dem Gary Burton Quartett.
1970 ist wieder eine Veränderung eingetreten: Steve wechselt vom akustischen zum elektrischen Bass und legt diesen nicht mehr ab.
1974 war Steve 2 lange Jahre Lehrbeauftragter am Berklee College of Music.
1978 dann die einschneidenste Veränderung: er und Carla Bley tauschen sich nicht mehr nur musikalisch aus und sind bis heute ein Paar. Ab 1980 tourt Steve weltweit mit allerlei Ikonen des Jazz. Hier eine kurze Aufzählung, die bei weitem nicht vollständig ist: John Scofield, Jimmy Giuffre, Paul Bley, Andy Sheppard, Bill Stewart etcetc und – immer wieder – mit Carla Bley im Duo oder grösseren Formationen. Ab 1999 wiederholter Abräumer bei verschiedensten Jazz-Magazine-Polls. Steve lebt heute mit Carla Bley in Upstate New York, so sie denn mal zu Hause sind.

Der Name verpflichtet, ist man verleitet zu sagen. Aber auch die Tatsache, dass Billy's Vater bereits Schlagzeuger war, erklärt einiges. Sein schlagwerkliches Können wurde deshalb schon früh entdeckt und entsprechend gefördert. Früh heisst in diesem Falle: 4-jährig, das war 1963. Sein Vater hat natürlich seiner Leidenschaft auch in einer gut bestückten Plattensammlung gefrönt. So zählen Max Roach, Art Blakey, Miles Davis zu den wichtigsten Einflüssen des jungen Billy.
1988 endlich zieht er nach New York City, um den Jazz um seinen Stil zu bereichern. Bald schon folgt 1990 die Heirat mit der Pianistin Renee Rosnes. Als Sideman wird er bald von Grössen wie Horace Silver und später mit Sonny Rollins, Pat Metheney, Joe Henderson, Nat Adderley, Chris Potter engagiert. Aber auch als Leader ist Billy erfolgreich und veröffentlicht in den neunziger Jahren 3 Alben unter seinem Namen.