Als der Baritonist vor einiger Zeit unser Septet verliess, war die Bezeichnung unser Gruppe mit Bb7 (auf englisch: B flat seven) plötzlich nicht mehr angebracht. B6 ist keine spezielle harmonische Bezeichnung. Zudem hat die Eigentümerschaft des Uebungsraumes B-flat an der Ausstellungsstrasse gegen diesen Gruppennamen opponiert, um eine Identifikation zu vermeiden. So lag uns nichts näher als uns fortan nach dem ältesten St?ck in unserem Repertoire "Ginger Bread Boys" zu benennen.
Auf der Suche nach dem tieferen Sinn der Bezeichnung dieser Komposition, die Miles Davis auf einer seiner Einspielungen so wunderbar interpretierte, wurde uns ruchbar, dass "ginger bread" (also Lebkuchen) irgendetwas mit schwarzer Hautfarbe zu tun haben muss. "Black is beautiful".
So schön sind wir nun aber auch wieder nicht: käsig bleich sind unsere Gesichter nach den vielen Stunden, die wir in mehrheitlich düsteren und unbesonnten Übungs- und Kellerräumen zu spielen pflegen.
So nennen wir uns nun "Ginger Bread Sextet", und damit ist auch schon alles gesagt über die Musik die wir zu spielen pflegen: easy Jazz – Apero Jazz – heute nichts revolution?res mehr – nichts Experimentelles – sondern Musik, wie sie seit den 50iger Jahren gespielt und immer wieder neu interpretiert wird.
Wie die Spice Girls haben wir keine Leitfigur. Alles bei uns läuft völlig demokratisch ab. Sämtliche Entscheide der Gruppe werden gemeinsam gefällt. Jeder in der Gruppe hat spontan eine Funktion übernommen. Stefan verwaltet die Finanzen. Peter organisiert das Repertoire. Reto ist der Personalchef. Adrian und Andreas sorgen für musikalische und rythmische "inputs". Die "graue Eminenz" aber ist Dewet, der n?chtern und unvoreingenommen die musikalische Qualität der Gruppe beurteilt.