KosmopolitBraff wurde 1970 in Brasilien geboren – in der Nacht als die Selecao
Fussballweltmeister wurde - und bezeichnet sich selbst gerne als Weltenbürger. Aufgewachsen
in Dakar, Senegal, landet Braff mit 13 Jahren unverhofft in der heilen Schweiz.
Ausgedehnte Reisen haben seinen Sinn für die Vielfalt der Kulturen bereits geschärft und
dieser wird ihn in seiner ganzen zukünftigen Musikerkarriere antreiben.
Eine rasante Musikerkarriere – Versehen mit einer soliden
klassischen Musikausbildung, acht (!) Sprachen fliessend und mit zwei
Jahren Universität (Philosophie, Musik und altes Hebräisch) im Gepäck,
entdeckt Braff eher zufällig und auf Umwegen die Welt des Jazz und
landet gleich einen vielbeachteten Auftritt mit « Kwartet » am Cully Jazz
Festival. Von da an geht der Weg steil nach oben : Beteiligung an über
20 CD-Projekten, mehrmalige Präsenz am Montreux Festival und an
seinem « Hausfestival » Cully. Sein Name macht schnell die Runde, seine
musikalische Originalität und seine starke Persönlichkeit begeistern das
europäische Jazzpublikum und versetzen auch die Medien in ungläubiges
Staunen. In eine stilistische Schublade hat er sich nie drängen lassen.
Kunst als Elixier der MenschheitEine ungeheure Schaffenskraft zeichnet Braff
aus, gepaart mit einer unbändigen Lust auf musikalische Entdeckungen und Begegnungen.
Musik steht für ihn immer da als Mittel zum Zweck, sie soll dem Zuhörer Spass machen
und ihm Gutes tun. Braff glaubt an die Lebendigkeit und die Zugänglichkeit der Musik.
Auf dieser philanthrophisch orientierten Lebensweisheit aufbauend, initiert er unzählige,
spannende Projekte, oft jenseits jeglicher kalkulierbaren Marketingstrategie, immer nur
getrieben von der Lust, sein kreatives Schaffen mit anderen zu teilen.
Wohltemperierter PhrasierapparatSeine rhythmischen Konzepte und
Übungen hat Braff unter dem Titel « Polyrhythmik und der wohltemperierte Phrasierapparat
» zusammengefasst. Es gibt nicht nur die binäre und die ternäre Phrasierung, sondern
auch noch unendlich viele Zwischenstufen. Braff schwebt als Ideal eine neue Form der
Notierung vor. Durch die Sattelfestigkeit im rhythmischen Bereich wird auch das Sensorium
für die interaktiven Möglichkeiten des Jazz geschärft. Interplay und Improvisation sind die
zwei Aspekte, die Braff am meisten am Jazz interessieren – und nicht etwa traditionelle
Repertoirevorstellungen.